Jeder Mensch als eigne Welt spielt in der Welt der Welten
seine Rolle, seinen Weg, Ideen, Glauben, die für ihn gelten
In diesem Stück sehe ich in allen spielenden Personen
üppige und mickrige Wesen, die in Gegensätzen wohnen
Ich nehme die Gedanken und stelle sie in Kontexträume
in denen sie erzählen Taten, Wünsche, Glauben, Träume
ihre Weltsicht, Kritiken, Philosophien so wie Kommentare
auf dem Lebenswege zwischen Wiege und der Bahre
So beginnt mit dem Urmickrigen und Urüppigen im Dialog
vorgestellt vom Erzähler ein immenser Reimesmonolog
Demofreunde, Stammtischfreunde, Mitesser und ecetera
Politiker, Soldaten, Eltern, Techniker, alle sind sie da
und erzählen dem geneigten Publikum aus ihrer Warte
was sie mickrig oder üppig finden drin in einer Sparte
manchmal fröhlich, oft aber sarkastisch und verbittert
dort wo sich offen hintergründig Ungerechtes wittert
Bedacht darauf, dass alle drin zum Worte kommen
versucht der Schreiber hierin unvoreingenommen
mitunter nicht bewertend Sachverhalte zu beschreiben
die mit ihrer Grausamkeit im Halse stecken bleiben
und das Gemüt wird durch Tätlichkeiten aufgewiegelt
wo ein Teil der bösen Welt sich drin im Texte spiegelt
Die Gesellschaft wird in ihrer Multikultivielgestalt
beschrieben mit Humor und kunterbunter Wortgewalt.
Das Stück ist in der Versemenge so bemessen
dass man in einer Abendvorstellung es kann essen
In der Mitte gibt es eine gute Viertelstunde Pause
genug um was zu trinken oder gar für eine Brause.
Danach folgen nochmals viele gewiefte Neugedanken
die Festgemachtes frech gelöst bringen ins Wanken
bis die Moral am Schluss erkennt in der Geschichte
dass Mickriges und Üppiges lebt nicht nur im Gedichte
2. Februar 2013, Gogo Fisler